Rohmilch – wie gefährlich ist sie wirklich?
Trinken Sie gerade Milch? Für welche Form haben Sie sich entschieden? Haben Sie das Glas mit Rohmilch gefüllt oder genießen Sie die herkömmliche Sorte? Beim Milchkonsum gehen die Meinungen tatsächlich weit auseinander. Es gibt Aussagen, die vor dem Trinken der Rohmilch regelrecht warnen. Wenn man diese Zeilen liest, dann hört sich das fast so an, als wenn Rohmilch sogar gefährlich ist. Ob das wirklich so ist, das schauen wir uns einmal genauer an.
Wie lässt sich Rohmilch genauer beschreiben?
Es handelt sich praktisch um die unbehandelte Milch von Nutztieren. Als Rohmilch wird ein Gemelk bezeichnet, dass weder über 40 °C erhitzt wird, noch darf diese einer ähnlichen Behandlung unterzogen wurden sein. So ist es in der Europäischen Union geregelt. Ebenso ist eine Mikrofilterung verboten. Nur unter bestimmten Auflagen darf die Rohmilch direkt ab Hof verkauft werden. Die Rohmilch ist schneller verderblich, weil darin Keime enthalten sein können. Deshalb wird empfohlen diese Milch vor dem Verzehr zu kochen.
Was sagen Studien zu diesem Thema aus?
Wie bereits anfänglich erwähnt, ist die Sichtweise verschieden. Allerdings hat eine Studie von Forschern ergeben, dass rohe Kuhmilch auch Säuglingen tut gut. Sie werden seltener krank als H-Milch-Trinker. Aufgrund dieser Erkenntnisse plädieren Wissenschaftler dafür, dass neue Verfahren bei der Herstellung der Milch sinnvoll wären. Somit wäre gewährleistet, dass die schützenden Inhaltsstoffe nicht verloren gehen.
Zum einen schützt die rohe Milch Kinder vor Atemwegsinfektionen, Fieber und Mittelohrentzündungen. Das hat eine europaweite Studie belegen können.
Dennoch darf nicht vergessen werden, dass sich krankmachende Mikroorganismen in diesem Getränk befinden. Ihr Verzehr stellt daher ein hohes gesundheitliches Risiko dar. Die unbehandelte Milch, könnte durch einen neuen schonenderen industriellen Produktionsprozess wirkungsvoller hergestellt werden. Somit hätten die schützenden Inhaltsstoffe in der unbehandelten Milch eine Chance und würden erhalten bleiben. Ergebnissen zufolge hatten Kinder die unbehandelte Kuhmilch bis zum ersten Lebensjahr tranken, weniger mit einem Schnupfen und Atemwegsinfekten zu kämpfen. Das sah bei der hoch erhitzten Milch anders aus.
Welche Vorteile hat die Kuhmilch?
Sie liefert neben Fett und Kohlenhydrate auch wichtige Proteine. Diese beeinflussen das Immunsystem positiv. Vergleicht man die Muttermilch mit der Kuhmilch, dann ähneln sich diese in der Zusammensetzung und zwar in vielen Aspekten. Warum die Mechanismen bei der Mutter- oder Kuhmilch das Immunsystem des Kindes beeinflussen, dass konnte noch nicht geklärt werden. Möglich ist, dass die Inhaltsstoffe direkt mit den Viren agieren oder sie einen Einfluss auf die Darmflora nehmen. Was wiederum das Immunsystem positiv entwickeln lässt.
Dennoch bleibt die Skepsis. Säuglinge und Kleinkinder können allergisch auf die Gabe von Kuhmilch reagieren. Dieser Grundsatz bleibt nun einmal unumstritten.
Was bedeutet das Wort Vorzugsmilch?
Sicherlich haben Sie schon einmal den Begriff Vorzugsmilch gehört. Hierbei handelt es sich um Rohmilch, die zum Verkauf an den Endverbraucher verpackt wurde. Dieses Produkt ist im Laden erhältlich. Allerdings muss klar erkennbar sein, dass es sich um Rohmilch handelt. Darum muss dieser Vermerk auf der Verpackung deutlich für den Konsumenten sichtbar sein. Folgende Punkte müssen dafür eingehalten werden. Ein Verbrauchsdatum muss angegeben sein. 96 Stunden ab dem Melken der Kuh darf nicht überschritten werden. Die Milch darf bei höchstens +acht Grad Celsius aufbewahrt werden.
Der Hinweis darf nicht fehlen. Hinzu kommen die strengen Hygienevorschriften. Eine Grundvoraussetzung ist die Einhaltung dieser Kriterien, damit eine längere Haltbarkeit gewährleistet und die Gesundheit des Verbrauchers nicht gefährdet wird. Der Fettgehalt bei der Rohmilch schwankt zwischen 3,5 bis 5 Prozent. Der Wert bei der Vorzugsmilch liegt bei 3,5 bis 4 Prozent. Umstände wie die Fütterung, die Rasse der Kühe, die Haltung und die Jahreszeit spielen dabei mit ein.
Wie sieht die Seite der Vorteile aus?
Bei der Rohmilch bzw. Vorzugsmilch bleiben die kompletten Nährstoffe erhalten. Nachteilig sind eventuelle schädliche Bakterien. Der Faktor Hygiene wird in den Milchbetrieben zwar groß geschrieben, allerdings können diese nicht hundertprozentig ausgeschlossen werden.
Welche Vorsichtsmaßnahmen sollten getroffen werden?
Um auf der sicheren Seite bei diesem Produkt zu sein, sollte der Verbraucher die Rohmilch vor dem Trinken abkochen. Dafür reicht eine Erhitzung von 20 bis 30 Sekunden aus. Eine Temperatur auf 72 Grad Celsius ist dabei ausreichend. In diesem Zustand werden die schädlichen Keime abgetötet, aber der nahrhafte Milchgeschmack bleibt trotzdem erhalten. Auch bei Kindern und Schwangeren wird das Abkochen empfohlen.
Fazit zur Rohmilch
Rohmilch wird nur gefiltert. Eine Mikrofilterung darf praktisch nicht stattfinden. Die Haltbarkeit von Rohmilch liegt bei einer gekühlten Lagerung zwischen 2 und 3 Tagen. Ebenso bewegt sich der Fettgehalt zwischen 3,5 und 5 Prozent. Generell darf die Rohmilch nicht über 40 Grad Celsius erhitzt werden. Die Milch stammt hauptsächlich von Kühen, Schafen und Ziegen. Selbst von Pferden und Eseln gibt es mittlerweile dieses wichtige Produkt.