Sanfte Therapien, die fit halten Teil 1
Es müssen nicht immer Medikamente sein. Die Natur bietet vielerlei Möglichkeiten, bei kleineren Beschwerden, ohne chemische Mittel Linderung zu verschaffen, oder sich schon vor Auftreten einer Krankheit dagegen zu wappnen und ihr dadurch zu entgehen. Unser Immunsystem kann auf ganz natürliche und einfache Weise gestärkt werden, dafür gibt es Möglichkeiten, die jeder ergreifen kann. Oft helfen Kälte oder Wärme, je nachdem, um welche Art von Beschwerden es sich handelt. Und der Wechsel zwischen heiß und kalt kann zusätzlich angewendet werden, um das Abwehrsystem anzukurbeln und auf Temperaturwechsel vorzubereiten.
Dadurch kann mancher Erkältung vorgebeugt werden und auch Beschwerden wie Schlafstörungen und Kopfschmerzen sind schneller behoben, als man denkt.
Der Gang in die Sauna
Die klassische finnische Sauna, in der Temperaturen zwischen 90 und 100 Grad Celsius herrschen, ist schon seit ca. 1110 bekannt. Es handelt sich dabei um einen holzverkleideten Raum, in dem eine hohe Temperatur und Luftfeuchtigkeit herrscht. Darin steht ein Ofen mit Steinen, auf die in regelmäßigen Abständen Wasser gegossen wird. Wer in der Sauna sitzt, fängt früher oder später stark zu schwitzen an, dadurch werden die Giftstoffe aus dem Körper geleitet und der Stoffwechsel sowie das Herz-Kreislauf-System angekurbelt.
Nach dem Saunagang, der je nach Befinden zwischen 8 und 15 Minuten dauern sollte, folgt eine Abkühlung in einem Becken mit kaltem Wasser, durch kalte Duschen oder durch das Hinausgehen in die frische Luft. Durch den Wechsel zwischen heiß und kalt trainiert man seine Blutgefäße, die sich erst ausweiten und dann zusammenziehen. Das Immunsystem wird dadurch gestärkt und der Körper kann sich im Winter besser an den Temperaturwechsel anpassen. Zusätzlich wirkt ein Saunagang sehr entspannend für Körper und Geist.
Dampf zur Gesundheitsförderung
Menschen, die sich nicht so gerne in den heißen Temperaturen der Sauna aufhalten, entscheiden sich eventuell für die sanftere Variante, das Dampfbad. Dort herrschen nicht ganz so hohe Temperaturen wie in der klassischen Sauna und zusätzlich sorgt der warme Wasserdampf für eine Entspannung und Lockerung der gesamten Körpermuskulatur. Wie in der Sauna kann dadurch das Immunsystem gestärkt werden, weil auch nach dem Dampfbad ein Sprung ins kalte Wasser oder eine kalte Dusche die Gefäße trainiert. Heißer Dampf kann auch bei Schnupfen, Husten und Halsentzündungen helfen.
Dazu gießt man heißes Wasser in einen Topf oder eine Schüssel, gibt Eukalyptusöl oder Kamillenessenz dazu, hält seinen Kopf über den aufsteigenden Dampf, während ein Handtuch über Kopf und Schüssel gelegt wird, und atmet tief ein. Der Dampf befeuchtet, beruhigt und pflegt die Schleimhäute, sodass die typischen Erkältungssymptome auf einfache Art und Weise gelindert werden. Diese Behandlung kann auch angewendet werden, wenn man von Pickeln, Mitessern oder unreiner Gesichtshaut geplagt wird. Die Kamille trägt dabei noch zur Entzündungshemmung bei.
Warme oder kalte Wickel
Bei unseren Großmüttern waren Wickel das Allheilmittel für verschiedenste Krankheiten und Beschwerden. Das Wissen um ihre Wirkung ist heutzutage leider immer mehr verloren gegangen. Grundsätzlich gilt für kalte und warme Wickel, dass sie aus zwei oder drei Schichten bestehen sollten. Einem Innentuch, das je nach Anwendung feucht-warm oder feucht-kalt ist, einem trockenen Zwischentuch und, bei warmen Wickeln, einem Außentuch, das die Temperatur halten soll. Das Innentuch sollte auswaschbar sein, das Zwischentuch aus Baumwolle bestehen und das Außentuch ist am besten aus Wolle, um die Wärme zu konservieren.
Kalte Wickel lindern Entzündungen und entziehen dem Körper Wärme, weshalb man sie zur Fiebersenkung einsetzen kann. Warme oder heiße Wickel werden eingesetzt, um die Durchblutung anzuregen, Krämpfe zu lösen oder dem Körper Wärme zuzuführen. Wickle können am Hals, an den Ohren, auf der Brust, auf der Leber, an den Lendenwirbeln oder um den ganzen Leib gewickelt werden.
Die Wirkung der Wickel kann durch verschiedene Zusätze unterstützt werden. Dazu gehören unter anderem: Zwiebeln, Kartoffeln, Essig, Quark, Tee und verschiedene pflanzliche Öle, wie Kamille oder Eukalyptus. Je nach Anwendungsbereich werden die kalten Wickel, wenn sie sich erwärmt werden, wieder abgekühlt oder die warmen Tücher wieder erhitzt, wenn sie sich abgekühlt haben. Anwendungsmöglichkeiten und die genaue Vorgehensweise findet man in Büchern oder auf Internetseiten, oder man fragt die eigene Großmutter.
Linktipps
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– Körper und Seele im Einklang durch Ayurveda
– Testen Sie – welcher Ayurveda Typ sind sie?