Alzheimer
Die Alzheimer-Krankheit, die auch Morbus Alzheimer oder Demenz vom Alzheimer-Typ genannt wird, ist eine dementielle Erkrankung, das bedeutet, dass Nervenzellen im Gehirn langsam immer weiter geschädigt und zerstört werden. Das führt zu einer Leistungsminderung im Bereich der Psyche und der kognitiven Fähigkeiten.
Sie ist die am häufigsten auftretende Art von geistigem Verfall, der bei ungefähr 25-30% der Menschen ab 85 Jahren auftritt. Laut Statistik sind 1-2% der unter 65-jährigen und ca. 8% der ab 75-jährigen davon betroffen. International geht man von einer Zahl von 24 Millionen Erkrankter aus, die an einer Demenzerkrankung leiden, davon sind fast 60% der Alzheimer-Krankheit einzuordnen.
Welche Symptome treten bei Alzheimer auf?
Ganz allgemein spricht man bei Alzheimer von einem Gedächtnisverlust, der langsam aber stetig weiter fortschreitet. Dabei vergessen die Patienten Dinge, die sie als letztes gelernt haben zuerst. Sie vergessen sozusagen rückwärts. Meist können sich die Patienten an Dinge aus ihrer Jugend noch recht gut erinnern, an Situationen aus den letzten Tagen oder Wochen jedoch kaum oder gar nicht mehr.
An folgenden Anzeichen kann man eine beginnende Alzheimer-Krankheit erkennen:
-Fragen, die ihnen gestellt werden, beantworten die Patienten nicht, sondern wiederholen sie oft wörtlich
-sie selbst stellen oft die gleiche Frage immer wieder
-Rechnungen, Überweisungen und der ganze Bezug zu Geld geht ihnen verloren, sie können nicht mehr damit umgehen
-alltägliche Tätigkeiten wie Kaffee machen oder die Bedienung des Telefons werden von Alzheimer-Patienten einfach vergessen
-oft erzählen sie zum wiederholten Male die gleiche kurze Geschichte
-die Vernachlässigung der Körperpflege wird von ihnen selbst nicht wahrgenommen oder bestritten
-viele Alzheimer-Patienten vergessen, wo sie Gegenstände abgelegt haben und beschuldigen dann andere Menschen, diese entwendet zu haben.
Meist fällt Angehörigen von Betroffenen dieses Verhalten zuerst auf, dann wäre es ratsam, einen Arzt zu konsultieren.
Die verschiedenen Verlaufsstadien von Alzheimer
Es gibt drei verschiedene Stadien, in der die Alzheimer-Krankheit verläuft:
Prä-Demenz—Stadium
Schon ungefähr acht Jahre vor der sicheren Diagnose „Alzheimer“ können neuropsychologische Probleme beim Patienten durch einen Test festgestellt werden. Vorausgegangen ist dabei meist, dass der Patient Probleme zeigt, sich neue Informationen anzueignen und sein Kurzzeitgedächtnis immer öfter versagt. Schon in dieser Phase treten oft depressive Zustände oder Teilnahmslosigkeit auf und bei manchen ist eine Beeinträchtigung des Sprachverständnisses auffällig. Ganz typisch ist, dass sie einen langjährigen Freund oder auch Familienangehörigen nicht mehr mit Namen ansprechen können, was oft Irritationen im Umfeld des Erkrankten auslöst.
Die Folge davon ist eine Verunsicherung des Patienten, die dazu führt, dass er soziale Kontakte zur Familie oder nach außen meidet und sich zurückzieht.
Früh- und Mittelstadium der Alzheimer-Krankheit
Da die psychischen und kognitiven Fähigkeiten immer mehr eingeschränkt sind, haben Alzheimer Patienten Schwierigkeit, ihr Leben selbständig zu führen. Die größten Probleme zeigen sich in Orientierungsstörungen und Vergesslichkeit, das heißt die Patienten finden manchmal nicht mehr nach Hause zurück. Dazu kommt die immer größer werdende Unfähigkeit, Probleme zu lösen und deshalb überfordert zu sein. Der Alltag kann nicht mehr allein bewältigt werden, da selbst Anziehen und leichte Hausarbeiten nicht mehr allein ausgeführt werden können. Das ist das Stadium in dem Patienten ihre Körperhygiene und ihr allgemeines Erscheinungsbild immer mehr vernachlässigen, da es für sie keine Wichtigkeit mehr hat.
In diesem Stadium der Alzheimer-Krankheit können sich auch schon Wahnvorstellungen und Störungen der Sprache bemerkbar machen, ebenso wie Desorientierung und das Nicht-Erkennen bekannter Personen.
Schweres Alzheimer-Stadium
In diesem fortgeschrittenen Demenzstadium zerfällt die Gedächtnisfähigkeit immer mehr und Personen aus dem Familienkreis oder Gegenstände aus dem Alltag können nicht mehr erkannt oder benannt werden. Alltägliche Fertigkeiten werden verlernt und auch der Verlust der Sprache zeigt sich immer deutlicher, da der Alzheimer-Patient nun kaum mehr ganze Sätze bilden kann. Das Langzeitgedächtnis lässt immer mehr nach und die Patienten neigen zu unkontrollierten Wutausbrüchen und Verfolgungswahn. Für Pfleger ist dieses Stadium sehr anstrengend, da nun auch Harn- und Stuhlinkontinenz immer öfter auftreten und der Patient 24 Stunden am Tag Betreuung und Pflege benötigt. Für betroffene Familienangehörige ist es in diesem Stadium hilfreich, sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen, um dort Rat, Hilfe und seelische Unterstützung zu erhalten.
Alzheimer ist nicht heilbar und die Ursachen sind ungeklärt
Die Alzheimer-Krankheit schreitet unaufhörlich voran und kann nicht gestoppt werden, die Symptome führen irgendwann zum Tode. Sind die Patienten schwach haben sie meist einen Herzinfarkt oder eine Lungenentzündung. Das Gehirn der Alzheimer-Patienten zeigt auf CT-Aufnahmen eine deutliche Schrumpfung, ausgelöst durch den stetigen Zerfall der Gehirnzellen. Einer der Gründe, den die Wissenschaft bisher erforscht hat, sind Ablagerungen von Eiweiß-Spaltprodukten (senile Plaques), die die Reizübertragung zwischen den Nervenzellen behindern. Dadurch wird die Gedächtnisleistung schwer beeinträchtigt, das Sprach- und Denkzentrum gestört und die Orientierung behindert. Ein weiterer Grund für das Auftreten von Alzheimer können genetische Einflüsse sein, sowie eine Veränderung der Konzentration bestimmter Botenstoffe im Gehirn, wie zum Beispiel des Neurotransmitters Acetylcholin.
Obwohl bei ca. 5-10 % der Alzheimer-Patienten eine Häufung der Krankheit in der Familie festgestellt wurde, gibt es laut Medizin und Wissenschaft noch keinen eindeutig zuzuordnenden Grund, wann und warum Alzheimer auftritt.