Kräuter und Gewürze
Kräuter und Gewürze verfeinern viele Gerichte in der Österreichischen Küche. Und gerade in Österreich gibt es die idealen Anbaumöglichkeiten für Kräuter und auch gute Handelsbeziehungen, um an exotische Gewürze zu kommen. Viele Kräuter wachsen in Österreich sogar wild und kommen direkt von der grünen Alm oder aus dem Garten und landen dann als Gewürz für die leckeren Speisen im Topf. Für das Gedeihen von leckeren Kräutern hat Österreich das optimale Klima – viel Sonne und Wärme, vor allem auf den saftigen Wiesen in den höheren Lagen. Doch auch viele in der Österreichischen Küche verwendeten Kräutern und Gewürzen stammen aus dem Nahen Osten, aus Indien und aus dem Mittelmeerraum.
Auch in Österreich hat sich die Anbaufläche für die Heil-, Duft- und Gewürzpflanzen mehr als verdoppelt, wobei die Flächen bisher vergleichsweise klein sind, nämlich gerade einmal ca. 4000 ha. Geerntet werden können in Österreich vor allem Kräuter wie Pfefferminze, die Zitronenmelisse, Ringelblumen und verschiedenste Küchenkräuter. Doch der Anbau von diesen Kräutern und Gewürzpflanzen erfordert natürlich hohe Fachkenntnis und die Ernte der Wurzeln, Blüten, Samen, Blätter, etc. ist immer eine große zeitliche Herausforderung, weil mit sehr viel Handarbeit verbunden.
Wilde Kräuterbestände werden ausgebeutet
Da das Gesundheitsbewusstsein der Menschen in Österreich stark gestiegen ist, wurden in der Vergangenheit Wildsammlungen aus natürlichen Vorkommen auf Wiesen, in Wäldern, auf Feldern von ihren natürlichen Beständen hier in Österreich stark ausgebeutet. Doch auch die kontrollierte Bio-Qualität wird in Österreich hochgehalten. Diese Kräuter und Gewürze aus biologischem Anbau sind gentechnikfrei. Dennoch werden ca. 90 Prozent der Heil- und Gewürzpflanzen aus dem Ausland importiert. Und dennoch trägt der Anbau von Gewürzpflanzen in Österreich zu einem sicheren Einkommen der heimischen Bauer bei. Deren Arbeitsplätze werden dadurch gesichert.
Bekannte Kräuterregionen in Österreich ist das Südburgenland und das Mühlviertel.
Kräuter sind gesund
Die Kräuter und Gewürze bringen nicht nur mehr Pepp und damit Würze ins Essen, sie sind ganz wesentliche und gute Bestandteile der Ernährung. Sie sind in der Lage Gericht geschmacklich zu verändern und holen auch den Duft von fernen Ländern in die Küche. Doch auch sie können natürlich schadstoffbelastet sein. Aus diesem Grund sollte man nur Kräuter und Gewürze aus biologischem Anbau kaufen. Am besten sind natürlich die Produkte aus regionaler Erzeugung. Achten sollte man dabei natürlich auf die Kennzeichnung, wie mit dem Bio-Label oder durch Gütezeichen wie Austria Bio Garantie, BIO Austria oder das AMA-Biozeichen oder das EU-Bio-Logo.
Bergkräuter von Bergbauern aus dem Böhmerwaldmassiv sind mit der geschützten Ursprungskennzeichnung „echt aus NÖ“ gekennzeichnet. Wer in der Stadt lebt, der kann auch täglich frische Kräuter verwenden in der Küche. Denn angeboten werden typische Küchenkräuter auch im Topf. Anders als diese halten geschnittene und verpackte Kräuter nur eine recht kurze Zeit.
Kräuter schmecken besonders gut und helfen vor allem dabei Salz einzusparen.
Und frische Kräuter und Gewürze ergänzen zudem auch den Nährstoffhaushalt im Bezug auf Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien. Es schadet auch nichts hin und wieder scharfe Gewürze zu sich zu nehmen bzw. Gerichte damit zur würzen. Gewürze wie Pfeffer, Chili, Paprika, aber auch Senf oder Ingwer regen auch den Stoffwechsel an. Eine antibakterielle Wirkung haben Knoblauch und Kren. In Österreich wird auch gerne mit Kümmel, Anis, Fenchel und Koriander gewürzt.
Gewürze für die traditionelle Österreichische Küche
Kräuter und Gewürze, die für die Österreichische Küche sehr wichtig sind wegen ihrer Frische haben eine lange Tradition. Doch es gilt in der Österreichischen Küche eine Würzregel: „Nie weniger als drei und nie mehr als sieben“. Denn es waren ursprünglich auch noch bis Anfang der 1990er Jahr vor allem sieben Gewürze, die in der Küche Österreichs hauptsächlich verwendet wurden.
Und das waren Kümmel (das die Verdauung erleichter) und Chili (regt die Speichelproduktion an und erleichtert die Verdauung), Knoblauch (erweitert die Arterien), Ingwer (stärkt das Immunsystem), Brennnessel (wirkt blutreinigend und entschlackend und hilft bei Blasenleiden und Prostatabeschwerden) und schließlich Löwenzahn (reinigt Leber und Galle und wirkt harntreibend). Wer sich dabei ausgewogen mit der traditionellen Österreichischen Küche ernähren möchte, der benötigt auch nicht viel mehr Kräuter oder Gewürze.