Was tun gegen Kälte
Sicherlich haben Sie auch schon die Menschen im Fernsehen gesehen, die bei eisigen Temperaturen freiwillig ins kühle Wasser gehen. Sie frieren schon nur beim Hinsehen? Das sogenannte Eisbaden löst zum bei vielen eine Bewunderung aus und andere hingegen schütteln nur den Kopf. Jedoch gibt es Menschen, die weniger kälteempfindlich sind. Die können sich ohne weitere Probleme gerade im Winter über mehrere Stunden an der frischen Luft bewegen. Allerdings gibt es ebenso die Kehrseite. Diese Menschen wissen zum Teil gar nicht mehr, was sie noch anziehen sollen. Warum das so ist und was man gegen eine Unterkühlung tun kann, dass möchten wir an dieser Stelle ein wenig genauer erläutern.
Warum nehmen wir Temperaturen überhaupt wahr?
In der Haut und den Schleimhäuten sitzen die meisten Kälte- und Wärmerezeptoren. Diese sind ständig und unmittelbar der Umwelt ausgesetzt. Ab einer bestimmten Temperatur werden die Rezeptoren aktiv. Auch im Gehirn und Rückenmark findet man die Rezeptoren vor. Einen gewissen Schärfegrad, beispielsweise bei Chilischoten, können die Wärmerezeptoren ebenso aktivieren. Für die kalte Seite könnte Pfefferminzöl in Frage kommen. Das wirkt einfach erfrischend.
Welche Temperatur gilt bei den Menschen als normal?
Das kann unterschiedlich sein. Es kommt darauf an, wie stark ein Mensch bekleidet ist und welche Aktivitäten er gerade ausübt. Tragen Sie nur Unterwäsche und sitzen zudem gemütlich vor dem Fernsehen, dann werden 29 bis 32 Grad Celsius als angenehm empfunden. Bei einem Spaziergang nur in Unterwäsche, reichen 26 Grad aus. Sind Sie dabei eine Steigung zu erklimmen, dann sollten 22 Grad nicht überschritten werden. Sind Sie dagegen vollständig bekleidet, dann sieht die Sache anders aus. Die Werte liegen deutlich niedriger. Im Sitzen reichen dann schon 21 Grad aus. Beim Spaziergang mit voller Montur sind 13 Grad ideal. Bergauf sollten mit einer kompletten Bekleidung keine 4 Grad überschritten werden.
Wann fängt ein Mensch zu frieren an?
Hierfür können mehrere Möglichkeiten in Frage kommen. Sind die Temperaturen tatsächlich zu kalt, dann bleibt ein Frieren nicht aus. Liegt ein Infekt im Körper vor, dann macht sich die Reaktion über einen Schüttelfrost bemerkbar. Ein sogenanntes Fieber kann die Folge sein. Ebenso kann die Angst ein Frieren auslösen. Hierbei handelt es sich um eine Reaktion des Kreislaufs.
Wieso haben ausgerechnet Frauen ständig kalte Füße?
Dazu muss man ein großes Stück zurück schauen auf die Entstehung der Menschheit. Es wird angenommen, dass die Evolution in der Frühgeschichte des Menschen dahinter steckt. Das Jagen war schon immer Männersache und dafür musste der Jäger etliche Kilometer zurücklegen, um das Wild zu hetzen. Dabei hat der Mann vor allem Wärme abgeführt. Ein vermehrtes Schwitzen gehörte zum damaligen Leben dazu.
Ebenso zentralisierte der Mann weniger und er verfügte über ein vergleichsweise geringes isolierendes Unterhautfettgewebe. Die Frauen waren mit dem Sammeln und Kinder hüten beschäftigt. Ihr Körper hat sich daher auf die Wärmehaltung optimiert. Das ist bis zur heutigen Zeit so geblieben. Eine Frau zentralisiert den Kreislauf leichter und deshalb kühlen die Extremitäten schneller aus. In dem Fall sind das die Füße. Im Gegenzug können sie bei einem großen Kälteeinbruch die Kerntemperatur besser aufrechterhalten wie ein Mann.
Ist eine Abhärtung gegenüber von Kälte möglich?
Generell kann festgehalten werden, dass eine Abhärtung des Körpers gegenüber der Kälte möglich ist. Ein Trainieren des Gefäßsystems, das die Durchblutung reguliert, ist möglich. Hierfür wäre Sport äußerst empfehlenswert.
Es ist wichtig, dass der Bewegungsapparat aktiv wird. Wechselbäder, Kalt-Warm-Duschen oder Saunabesuche können ebenso einen großen Beitrag dazu leisten. Wird die Durchblutungsregulation in Schuss gebracht, umso besser kann sich unsere Haut anpassen. Sind wir öfters niedrigen Temperaturen ausgesetzt, dann kann das braune Fettgewebe stärker aktiviert werden.
Wie kann ein stark unterkühlter Mensch wieder aufgewärmt werden?
Ist der Betroffene in der Lage zu sprechen, dann führen Sie die Wärme am besten von innen zu. Das kann über heiße Suppen oder Getränke erfolgen. Ist mittlerweile eine Bewusstlosigkeit aufgetreten, dann gibt der Notarzt dem Patienten eine angewärmte Infusion. Dies wird über einen zentralen Zugang erfolgen. Zudem ist es wichtig, dass eine weitere Wärmeabgabe unterbunden wird bzw. minimiert.
Deshalb sollte der Betroffene zum Beispiel in eine Aluminium-Rettungsdecke wickelt werden. Ist die Auskühlung zu stark, dann muss unbedingt eine medizinische Betreuung erfolgen. Sie dürfen den hilflosen Menschen nicht einfach an die Heizung setzen. Das kann unter Umständen lebensgefährlich sein. Die vorher gedrosselten Blutgefäße öffnen sich wieder und das abgekühlte Blut fließt aus den Extremitäten direkt zum Herz zurück. Es könnte ein Herzstillstand herbeigeführt werden.
Ist Glühwein als Wärmezufuhr zu empfehlen?
Mit Alkohol sollten Sie vorsichtig umgehen. Ersten werden dadurch die Gefäße erweitert und der Körper kühlt schneller aus. Wird zu viel davon getrunken, dann kann das richtig ins Auge gehen. Die Kälte wird nicht mehr so stark wahrgenommen. Wurde einer über den Durst getrunken und diese Person ruht sich beschwipst auf einer Parkbank aus, dann könnte er erfrieren.