Untergewicht – BMI berechnen
Gesundheitsrisiken minimieren und Lebensqualität steigern
Es liegen für Österreich nur vereinzelte Studien vor, welche sich mit der Verbreitung von Untergewicht auseinandersetzten. Die am häufigsten zitierten Daten stammen aus dem österreichischen Ernährungsbericht. Diese beschreiben, dass lediglich vier Prozent aller Schüler an Untergewicht leidet. Am häufigsten sind dabei Mädchen beziehungsweise Frauen betroffen. In bestimmten Lebensphasen kann sich Untergewicht ungünstig auf die Entwicklung und Gesundheit auswirken. Wir erklären, wie Näheres zum Untergewicht in Österreich. Gleichzeitig erläutern wird die Berechnung von Untergewicht mithilfe vom BMI.
Was ist Untergewicht?
Mit Untergewicht wird jenes Körpergewicht von Kindern oder Erwachsenen beschrieben, welches im Verhältnis zur Körpergröße unterhalb des für die Gesundheit günstigen Gewichts liegt. In den meisten Fällen erfolgt die Bestimmung von Untergewicht mit dem Body Mass Index (BMI). Laut einer geschlechterspezifischen BMI Tabelle der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kann anhand des ermittelten Wertes schlussendlich eingeordnet werden, ob Untergewicht vorliegt.
Untergewicht in all seinen Facetten
Aufgrund neuerster Forschungsergebnisse verlassen sich Mediziner jedoch meist nicht mehr ausschließlich auf die Berechnung vom BMI. Zur tatsächlichen Bestimmung eines möglichen Untergewichts werden seit einigen Jahren weitere Angaben hinzugezogen. Diesbezüglich gilt der jeweiligen Muskelmasse, aber auch dem Fettanteil eine besondere Aufmerksamkeit.
Trotz dieser Entwicklung dient der BMI dennoch in den meisten Fällen als eine sehr zuverlässige Methode zur Bestimmung von Untergewicht. Dies liegt daran, dass gesunde Menschen eine ganz bestimmte Menge der Körpersubstanz benötigen, um alltäglichen Aufgaben mit kraftvoll mit ausreichend Energie zu bewältigen. So zeigen klinische Beobachtungen, dass ein minimales Untergewicht seitens des menschlichen Körpers sehr gut kompensiert werden kann. Betroffene Personen bemerken oftmals keine Einschränkungen. Im Gegensatz dazu greift ein mittleres bis schweres Untergewicht zur Verfügung stehende, körpereigene Ressourcen an. Die Folgen daraus reichen von leichtem Unwohlsein bis hin zum akuten Organversagen und Tod.
Wie entsteht Untergewicht?
Untergewicht entwickelt sich aus sehr unterschiedlichen Gründen. Nicht in jedem Fall müssen diese gefährlich oder gar krankhaft sein. So ist es beispielsweise möglich, dass gesunde Personen regelmäßig Sport treiben und dadurch eine Gewichtsreduzierung aufgrund eines sich verminderten Fettgehaltes bemerken. Da ihre Körpergröße hierbei konstant bleibt, nimmt der BMI ab. Dieser Gewichtsverlust ist jedoch vielfach nicht von langer Dauer, denn schon bald darauf beginnt der Muskelaufbau. Da Muskeln auf der Waage höhere Werte als Fett erreichen, haben Sportler schon bald einen sich dem Normalwert annähernden BMI.
Im Gegensatz zum Sport können auch psychische Ursachen Untergewicht verursachen. Insbesondere zählen hierzu Stress, Essstörungen, finanzielle, berufliche, familiäre oder soziale Probleme. Vor allem für berufstätige Menschen ist es typisch, dass sie im stressigen Alltag den Verzehr von Lebensmitteln auslassen. Zwar vermindert sich dadurch ihr Körpergewicht und entsprechend der BMI, aber gleichzeitig ist genau dies aus medizinischer Sicht bedenklich. So präferieren Betroffene vor allem auch gesundheitlich bedenkliche Nahrungsmittel. Werden beide Faktoren kombiniert, ergeben sich aus dem Untergewicht erhebliche Gesundheitsrisiken. Diesem Risiko sind vorrangig auch von Geburt an schlanke Menschen ausgesetzt.
Darüber hinaus existieren zudem folgenschwere Gründe, die eine plötzliche Abnahme des Körpergewichts verursachen können. Hierzu zählen beispielsweise ernsthafte Erkrankungen lebenswichtiger Organe. Funktionieren diese aufgrund dessen nicht mehr richtig, werden Lebensmittel unverdaut ausgeschieden. Zwar verlieren Betroffene an Köpergewicht und der BMI sinkt, aber gleichzeitig werden durch fehlende Nährstoffe zahlreiche Körperfunktionen nur noch bedingt aufrechterhalten. Tritt ein plötzlich auftretendes Untergewicht auf, ist unbedingt ein Spital oder ein Arzt aufzusuchen. Dies gilt insbesondere für Säuglinge, Klein- und Schulkinder, da aufgrund der geringen Körpermasse ein erhöhtes Risiko multiples Organversagen mit möglichen, lebensgefährdenden Folgen besteht.
Untergewicht bestimmen mit BMI Rechner
Es existierte eine mathematische Formel zur Bestimmung vom BMI: Körpergewicht (in Kilogramm) geteilt durch die Körpergröße in Metern ins Quadrat genommen.
Alternativ dazu kann dieser auch mithilfe eines BMI Rechners unter Angabe von Alter, Geschlecht, Größe und Gewicht automatisch berechnet werden. Untergewicht bei Kindern wird mit derselben BMI Formel wie für Erwachsene berechnet. Allerdings gilt zu beachten, dass die Körpergröße bei Kindern bis einschließlich 25 Monate nicht im Stehen, sondern im Liegen zu ermitteln ist. Hierbei ergeben sich vereinzelte Größenunterschiede von bis zu 0,7 Zentimeter.
Laut WHO gelten folgende BMI Werte als Orientierung bei der Bestimmung von Untergewicht:
Untergewicht bei Erwachsenen mit BMI bestimmen
- BMI < 16 = starkes Untergewicht
- BMI < 17,0 = mäßiges Untergewicht
- BMI < 18, 5 = leichtes Untergewicht
- BMI 18,5 bis 24 = Normalgewicht
Untergewicht bei Kindern kann mithilfe vom BMI berechnet werden. In der Praxis nutzen Kinderärzte jedoch BMI Werte im Zusammenhang mit Perzentilkurven, da die kindliche Entwicklung mit starken Wachstumsschwankungen verbunden sein kann. Von Untergewicht ist genau dann die Sprache, wenn folgende BMI Werte bei Jungen beziehungsweise Mädchen vorliegen. Zu beachten gilt hierbei, dass es sich nicht um direkte Werte handelt, sondern lediglich um einen Vergleich zu Kindern im selben Alter. Schlussendlich dient der BMI von Kindern nur der elterlichen Orientierung. Schlussendlich muss ein Kinderarzt aufgrund einer eingehenden Anamnese in Kombination mit vorliegenden BMI Daten entscheiden, ob es sich tatsächlich um ein Kind mit Untergewicht handelt.
Alter in Jahren: BMI (Junge / Mädchen)
- 8 Jahre: BMI < 16,4 / 15,9
- 9 Jahre: BMI < 17,1 /16,4
- 10 Jahre: BMI < 17,1 /16,9
- 11 Jahre: BMI < 17,8 /17,7
- 12 Jahre: BMI < 18,4 /18,4
- 13 Jahre: BMI < 19,1 /18,9
- 14 Jahre: BMI < 19,8 /19,4
- 15 Jahre: BMI < 20,2 /20,2
- 16 Jahre: BMI < 21,0 / 20,3
Niedrigen BMI frühzeitig erkennen: Untergewicht natürlich behandeln
Sollten Kinder unter Untergewicht leiden, werden Ärzte entsprechende Therapiemaßnahmen einleiten und Eltern beraten. Auch Erwachsenen sei es empfohlen, bei Untergewicht ärztlichen Rat einzuholen. Nichtsdestotrotz können sie selbst einen aktiven Beitrag zur natürlichen Gewichtszunahme leisten. Schließlich streben Betroffene, ähnlich wie übergewichtige Personen einen raschen Gewichtsverlust fokussieren, einen schnellstmögliche Gewichtszunahme an. Diese gelingt am besten, wenn untergewichtige Personen lernen, ihren Körper so anzunehmen, wie er ist.
Auf keinen Fall sollten ungesunde Nahrungsmittel wie Cola, Schokolade, Currywurst oder Pommes auf dem täglichen Speiseplan stehen. Schließlich verschlechtern diese eher die Blutzuckerwerte und begünstigen Diabetes mellitus, anstatt die Gewichtszunahme anzukurbeln. Um zu niedrige BMI Werte sanft zu erhöhen, sollte langfristig die Ernährung umgestellt werden. In Kombination mit einem gesunden Sportprogramm kann es gelingen, das unerwünschte Untergewicht schrittweise in Richtung Normalgewicht (BMI < 18,5) zu verändern. Bei Bedarf kann dieser Schritt durch erfahrende Ernährungsberater begleitet werden.