Instagram & Co. als Gesundheitsrisiko?
Instagram als Gesundheitsrisiko? Nun, laut WeAreSocial surften im Januar 2019 weltweit knapp 4,4 Milliarden Menschen im Internet. Einen wesentlichen Beitrag dazu liefern Social Media Angebote wie Instagram, Youtube, Facebook & Co., sowie Kommunikationstools wie WhatsApp und Facebook Messenger. Sie alle haben unsere Gewohnheiten im Lebens- und Arbeitsalltag in den letzten Jahren stark verändert. Nicht ausschließlich zu unserem Vorteil, wie zahlreiche Vorfälle belegen. Nun wurden erstmals die Auswirkungen von sozialen Netzwerken auf die Gesundheit der Nutzer der Generation Y am Beispiel des Social Media Tools Instagram im Rahmen einer Bachelorarbeit untersucht.
Zahlen & Fakten zur Nutzung Sozialer Medien
Weltweit liegt nach wie vor Google’s Videotochter YouTube mit eine Quote registrierter Nutzer von 86 Prozent an der Spitze der populärsten Plattformen – dies entspricht je nach Lesart etwas mehr als 3 Milliarden Usern (Stand: 01/2019). Auf Platz 2 liegt Facebook (85% registrierter User), gefolgt von Instagram (58% registrierter User) und Twitter mit 43% registrierter User.
Im Breich der Kommunikations- und Messenger Dienste liefern WhatsApp (60% registrierter User) und Facebook Messenger (55% registrierter User) ebenfalls höchst beeindruckende Zahlen.
Besonders Vertreter der Generation Y (auch Millennials, also „Jahrtausender“), also jener Generation, die im Zeitraum der frühen 1980er bis zum Jahr 2000 geboren wurde, greifen als sogenannte Digital Natives gerne und ungewöhnlich häufig auf diese Angebote zu. Als Digital Natives werden jene Menschen bezeichnet, die in einer digitalen, von Medien gesättigten Welt geboren und aufgewachsen sind.
Gefährliches blaues Licht und achtlose Smartphone Zombies
In letzter Zeit häufen sich Meldungen übder schädliche Auswirkungen übermäßiger Smartphonenutzung. Gemeint sind dabei allerdings unterschiedlichste Bereiche. Sie reichen von gesundheitsschädlicher Strahlung von blauem Licht auf Smartphone Displays bis hin zu stark erhöhtem Unfallrisiko im Alltag für sogenannte Smartphone-Zombies („Smombies“), die wegen der intensiven Handynutzung eine stark eingeschränkte Umweltwahrnehmung an den Tag legen.
Während die Unfallstatistik zu letztgenanntem Phänomen eindeutiges Zahlenmaterial liefert, so sind die gesundheitlichen Auswirkungen auf Körper und Psyche von Heavy Usern nur unzureichend belegt bzw. untersucht.
Studie untersucht gesundheitliche Auswirkungen von Instagram
Welche Auswirkung die permanente Nutzung von Social Media Angeboten auf die Gesundheit hat, untersuchte nun Vanessa Häusler, Absolventin Medien- und Kommunikationsmanagement an der SRH Fernhochschule, in ihrer Bachelorarbeit „Auswirkungen von sozialen Netzwerken auf die Gesundheit der Nutzer der Generation Y am Beispiel des Social Media Tools Instagram“.
Dazu wurde eine 2-wöchige Online-Befragung mit rund 300 Teilnehmern durchgeführt, bei welcher der Fokus auf dem allgemeinen Wohlergehen lag. Alle Befragten kamen aus den Geburtsjahrgängen 1981 bis 1995, zählen also zur sogenannten Generation Y.
„Die Untersuchung hat gezeigt, dass Instagram bei vielen Nutzern einen Einfluss auf das Empfinden hat, aktuell zu sein: Wird Instagram nicht regelmäßig besucht, entwickelt sich bei den Betroffenen das Gefühl, nicht mehr auf dem Laufenden zu sein. Denn fast 64 Prozent der Befragten gaben an, dass sie häufig bereits vor dem Aufstehen Instagram nutzen, da sie sonst das Gefühl haben, etwas zu verpassen“, erklärt Häusler.
Trotz dieser ausgeprägten Abhängigkeit gaben fast 70 Prozent der Befragten an, dass sie auf Instagram verzichten könnten. „Diese widersprüchlichen Angaben zeigen, dass die meisten Nutzer selbst nicht einschätzen können, wie ausgeprägt ihre Abhängigkeit und die Angst, etwas zu verpassen, bereits sind“, so Häusler.
Stress, niedrige Aufmerksamkeitsspannen und Schlafprobleme
Bei dieser intensiven Nutzung von Instagram und anderen Social Media Tools sind die gesundheitlichen Auswirkungen deutlich spürbar. Denn die Informationsflut führt häufig zu einem wachsenden Stresspegel der Nutzer. Da die Aufnahmefähigkeit eines Menschen jedoch begrenzt ist, besteht die Gefahr der mentalen Überforderung.
Dies kann sich zu chronischem Stress entwickeln, welcher nicht nur zu Schlafproblemen führt, sondern auch die Immunfunktion beeinflussen kann. „Dieser Gefahr waren sich die Befragten bewusst. Denn rund 60 Prozent gaben an, dass sie bei Instagram die Gefahr sehen, durch die Nutzung ein Social-Media-Burnout zu begünstigen.
Allerdings sahen die meisten Befragten bei sich selbst keine wirklich negativen Einflüsse. Es gab jedoch auch einige Probanden, die psychische Probleme, Momente der depressiven Verstimmung und Schlafprobleme bei sich beobachten konnten“, analysiert die Kommunikations- und Medienwissenschafterin.
Diese Faktoren sind häufige Begleiterscheinungen des Burnouts. Denn ein Social-Media-Burnout entsteht nicht von heute auf morgen. Häufig ist der Zeitraum, in welchem sich das Burnout entwickelt, recht lang und erstreckt sich über Monate und Jahre.
Instagram als Gesundheitsrisiko – Tipps für Social Media & Smartphone-Junkies
Als Tipp empfiehlt Häusler allen Instagram Nutzern: „Die abonnierten Seiten sollten bewusster ausgewählt werden, um eine Informationsflut zu vermeiden. Zudem ist es ratsam, sich ein tägliches Limit für die Nutzung zu setzen. Denn Social Media ist wie das Rauchen eine Sucht, bei der man zwar weiß, dass es Folgen haben kann, aber immer denkt, dass dies nur die Anderen betrifft.“
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Quelle:
¹ Stört blaues Licht den Schlaf? – medizin-transparent.at
² SRH Fernhochschule – The Mobile University
Die staatlich anerkannte SRH Fernhochschule – The Mobile University ist spezialisiert auf berufsbegleitendes Studieren. Als Qualitätsführer im Fernstudium bietet sie seit über 20 Jahren ein flexibles und individualisierbares Studium parallel zu Beruf, Ausbildung oder Familie. Derzeit sind an der Hochschule, die 2019 zur beliebtesten Fernhochschule in Deutschland gewählt wurde, über 5.100 Studierende immatrikuliert.
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