Andrologie – auch Männer brauchen einen Arzt
Für Frauen ist es das normalste der Welt. Liegt eine typische Frauenkrankheit vor oder es gibt ein Problem rund um dieses Fachgebiet, dann suchen sie einen Frauenarzt auf. Männer hatten es da schon schwieriger. Viele haben sich gefragt, warum es keinen Männerarzt gibt. Mittlerweile hat sich diese Situation geändert. Ein Besuch beim Hausarzt muss nun nicht mehr zwingend eingeplant werden. Stattdessen können Sie direkt zum Andrologen gehen. Was der genau macht und in welchen Angelegenheiten er Sie genau berät, darauf möchten wir ein wenig genauer eingehen.
Was ist ein Androloge?
Hierbei handelt es sich um einen Arzt, der sich ausschließlich mit der Männerheilkunde befasst. Diese medizinische Einrichtung ist zwar noch recht jung, aber enorm wichtig. Männer benötigen genauso wie Frauen einen Ansprechpartner bei gesundheitlichen Problemen. Mittlerweile trauen sich immer mehr Männer zum Arzt zu gehen. Deshalb kann von einer positiven Entwicklung gesprochen werden. Jetzt können ganz individuell die Probleme angegangen werden und der Arzt bietet die entsprechenden Lösungen an. Aufgrund dieser Tatsache werden beispielsweise sexuelle Dysfunktion oder Prostatabeschwerden mittlerweile als selbstverständlich angesehen. Die Männerwelt geht offener mit dieser Problematik um.
Welche Aufgabengebiete hat ein Androloge?
In erster Linie untersucht der Androloge den Hormonstatus des Mannes. Liegt ein Testosteronmangel vor, dann können schwere Störungen im Bereich der Blutbildung, des Knochenstoffwechsel, der Stimmung oder Erektionsfähigkeit vorkommen. Tritt dieser Fall ein, dann wird Patient einer Ersatztherapie unterzogen. Hierbei helfen Spritzen, Pflaster oder Gels. Eine Vielzahl an Männer leidet unter Erektionsstörungen. Umso eher die vorhandenen Schwierigkeiten behandelt werden, desto höher sind die Heilungschancen. Oft wartet das männliche Geschlecht viel zu lange. Aus Scham wird ein Gang zum Spezialisten vermieden. Allerdings sollten die anstehenden Symptome nicht unterschätzt werden. Ein weiteres Ziel der Männermedizin ist es, für mehr Aufklärung unter den Männern zu sorgen. Somit soll das Gesundheitsbewusstsein gefördert werden.
Mit dieser Methode können eventuelle unentdeckte Erkrankungen vermieden werden. Des Weiteren beschäftigt sich ein Androloge mit der Sexualität des Mannes. Dazu gehören auch alle Funktions- sowie Stoffwechselstörungen. Es kann also festgehalten werden, dass ein Androloge sich mit zentralen Themen wie die Zeugungsfähigkeit, die Hormonbildung im Hoden und die Einflüsse auf den Stoffwechsel, die Erektionsfähigkeit (erektile Dysfunktion), die männliche Verhütung und den Alterungsprozess des Mannes beschäftigt. Rubriken wie Haarausfall oder die Erektionsstörung stehen bei einem Andrologen auf der Tagesordnung. Auch in diesen Bereichen braucht ein starker Mann hin und wieder Hilfe. In einer Spezialsprechstunde wird der behandelnde Arzt Sie entsprechend untersuchen und genauestens beraten. Dafür muss natürlich ein fester Termin vereinbart werden.
Wie läuft eine Erstuntersuchung beim Andrologen ab?
Natürlich darf man vor einem anstehenden Arztbesuch aufgeregt sein, aber Sie haben nicht zu befürchten. Selbst die körperliche Untersuchung ist völlig harmlos. Daher können Sie gelassen bleiben. Nach einem kurzen Gespräch bittet Sie der Arzt zu einer Untersuchung. In der Regel werden Sie dazu auf einer Liege liegen. Der Spezialist tastet anschließend Ihren Bauch, die Hoden und den Penis ab. Somit kann er überprüfen ob es eventuelle Auffälligkeiten gibt. Ebenso wird er die Prostata abchecken. Auch hier brauchen Sie keine Angst haben.
Die rektale Untersuchung dauert nur kurz an. Dafür müssen Sie sich auf die Seite drehen und der Arzt zieht sich einen dünnen Handschuh über. Des Weiteren streicht er etwas Gel auf einen Finger und führt diesen vorsichtig in Ihren After ein. Das passiert behutsam und relativ schmerzfrei. Bereits vom Enddarm aus kann die Prostata ertastet werden.
Schon nach 30 Sekunden ist der Spuk vorbei. Diese Tastuntersuchung ist aber notwendig und kann durch eine zusätzliche Ultraschalluntersuchung erweitert werden. Sie werden zudem mit einigen Fragen zu Ihrem aktuellen Gesundheitszustand konfrontiert. Dabei wird es um Vorerkrankungen und familiären Vorbelastungen gehen. Beispielsweise möchte der Arzt wissen, ob bereits Verwandte mit Prostatakrebs zu kämpfen hatten. Liegen bereits erste Beschwerden vor, dann möchte er natürlich von Ihnen wissen, wie es Ihnen geht. Das Thema Sex und Potenz sind ein weiterer wichtiger Punkt.
Selbst hier müssen Sie nicht aufgeregt sein. Für einen Andrologen ist es das normalste von der Welt. Jeden Tag aufs Neue befasst er sich mit diesem Bereich. Die Blutwerte sind genauso wichtig für das Gesamtbild des Patienten. Deshalb wird auch in der Praxis Blut abgenommen werden. Dadurch kann im Labor der bestehende Blutwert ermittelt werden. Ausschlaggebend sind der
sowie der Status weiterer Hormone und Proteine (z.B. SHBG, LH, PSA). Fällt es Ihnen schwer bei einigen Themen die Symptome genauer zu Schildern und Sie geraten ins Stocken, dann wird der Arzt unbefangen nachhaken. Ein guter Androloge verfügt über die gewisse einfühlsame Art und hilft seinen Patienten gern einmal auf die Sprünge. Somit werden Sie sich im Gespräch wieder sicherer fühlen und frei von der Seele sprechen können.