Was versteht man unter mildem Verlauf bei Corona?
Geringere Infektionszahlen und überwiegend milde Krankheitsverläufe bringen Erleichterungen im täglichen Leben. Maskenpflicht und PCT-Tests bzw. Impfnachweise gelten nur mehr in bestimmten Situationen und Einrichtungen.
Doch was genau bedeutet es, wenn eine COVID-19 Erkrankung mild verläuft?
Was kann man bei einem milden COVID-Verlauf tun? Und bedeutet „mild“ auch immer „harmlos“?
Wie mild ist ein milder Verlauf bei COVID-19 wirklich?
Die Corona-Fall-Zahlen pegeln sich im Advent 2022 auf einem Niveau ein, das eine Überlastung des Gesundheitsapparta nicht erwarten lässt. Vielfach wird von einem „milden“ Krankheitsverlauf gesprochen.
Die Weltgesundheitsorganisation teilt COVID-Erkrankungen in drei Schweregrade ein:
Die ersten Symptome einer weniger ausgeprägten COVID-Erkrankung ähneln denen einer Erkältung: Es können Husten, Schnupfen, Halskratzen und Heiserkeit auftreten. Auch ein eingeschränkter Geruchs- und Geschmacksinn, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie ein Allgemeines Krankheitsgefühl sind Begleiterscheinungen.
Betroffene klagen hin- und wieder auch über Magen-Darm-Beschwerden, wie z. B. Übelkeit, Erbrechen oder Bauchschmerzen. Die Omikron-Variante verursacht insgesamt eher Symptome, die in Hals und Rachen auftreten. Die meisten milden Erkrankungen sind nach etwa zwei Wochen überstanden.
Was tun, wenn man erkrankt ist?
Wer sich mit dem Coronavirus infiziert hat, sollte zu Hause bleiben und versuchen den Kontakt zu Familienmitgliedern möglichst zu vermeiden.
So wird verhindert, dass diese sich anstecken. Ein Arztbesuch ist für Erkrankte unter sechzig und ohne Vorerkrankungen meist nicht zwingend erforderlich. Ruhe, viel Schlaf, gesundes Essen sowie genügend Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee helfen, wieder gesund zu werden.
Derzeit gibt es keine Medikamente, die direkt gegen eine milde verlaufende COVID-Erkrankung helfen.
Allerdings kann man mit verschiedenen Mitteln die Beschwerden lindern: Hier helfen z. B. Lutschtabletten gegen Halsschmerzen, fiebersenkende Mittel oder auch Erkältungssalben und Lösungen zum Inhalieren.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Eine COVID-19 Erkrankung kann auch einen schweren Verlauf nehmen. Zumeist verschlimmern sich die Symptome dann ab dem vierten oder fünften Krankheitstag.
Sollten starke Beschwerden länger als fünf Tage anhalten oder sogar schlimmer werden, sollte man sich an den Hausarzt, die Hausärztin wenden. Vor allem steigendes Fieber und Atemprobleme bedürfen einer Abklärung. Wer über sechzig Jahre oder vorerkrankt ist, sollte bei einem positiven Test auf das Virus den behandelnden Arzt oder die behandelnde Ärztin kontaktieren.
Gegebenenfalls können dann auch Medikamente, verordnet werden, die einen schweren Verlauf verhindern sollen.
Gibt es bei milden Verläufen auch Langzeitfolgen?
Eine COVID-19 Erkrankung heilt oft ohne weitere Folgeschäden wieder aus. Allerdings können in manchen Fällen Langzeitfolgen auftreten.
Das betrifft auch milde Verläufe. Wenn die Krankheitsbeschwerden länger als vier Wochen anhalten oder wieder auftreten, obwohl die Krankheit schon überstanden war, bezeichnet man das als Long COVID.
COVID-19 Medikament Paxlovid
Paxlovid ist ein Medikament, welches die Vermehrung des Coronavirus im Körper bremsen soll. In ihrem Studiencheck erklärt die Stiftung Gesundheitswissen was Paxlovid ist und fasst die Ergebnisse der Zulassungsstudie des COVID-19-Medikaments zusammen.
Wie wirksam und sicher ist das COVID-19-Medikament also?
Paxlovid besteht aus zwei Wirkstoffen: Nirmatrelvir und Ritonavir. Nirmatrelvir sorgt dafür, dass Coronaviren im Körper sich nicht mehr so gut vermehren können. Ritonavir ist ein Hilfs-Wirkstoff: Er sorgt dafür, dass Nirmatrelvir nicht so schnell wieder abgebaut wird und länger im Körper bleibt.
Paxlovid kann dem Körper helfen, eine Infektion mit Coronaviren zu überwinden. Bei rechtzeitiger Behandlung soll so eine schwere Erkrankung verhindert werden. Dafür sollte das Mittel innerhalb der ersten fünf Tage nach Auftreten der Beschwerden eingesetzt werden.
Paxlovid wird zweimal pro Tag als Tabletten eingenommen. Eine Dosis besteht aus zwei Tabletten Nirmatrelvir und einer Tablette Ritonavir. Die Behandlung dauert fünf Tage.
Paxlovid ist seit dem 25. Februar 2022 in Deutschland zugelassen. Die Zulassungsstudie hat untersucht, wie wirksam und sicher Paxlovid ist. Zum einen wurde geschaut, ob Paxlovid gefährdete Personen vor einer schweren COVID-Erkrankung schützen kann. Zum anderen wurde geprüft, welche Nebenwirkungen Paxlovid verursachen kann.
Die wichtigsten Ergebnisse: Personen, die Paxlovid einnahmen, hatten ein um 88 Prozent geringeres Risiko, schwer zu erkranken oder zu sterben im Vergleich zu Personen, die kein Paxlovid einnahmen.
Nebenwirkungen traten während des Behandlungszeitraums in beiden Gruppen ähnlich häufig auf. Bestimmte Nebenwirkungen, wie Geschmacksstörungen und Durchfall, traten in der Paxlovid-Gruppe häufiger auf als in der Placebo-Gruppe.
In der Zulassungsstudie wurde nicht untersucht, wie sich Paxlovid mit anderen Medikamenten verträgt. Das ist problematisch, weil Personen, die für eine Behandlung mit Paxlovid in Betracht kommen, häufig weitere Medikamente einnehmen.
Auch deshalb wird das Medikament relativ selten verschrieben – das liegt an den bereits bekannten Wechselwirkungen mit vielen Arzneimitteln. Diese können die Wirkung anderer Medikamente schwächen oder aufheben.
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Quellen:
¹ www.deutschesgesundheitsportal.de
² COVID-19 (Corona): Milder Verlauf (Stiftung Gesundheitswissen)
³ Paxlovid: Wie wirksam und sicher ist das COVID-19-Medikament? (Stiftung Gesundheitswissen)
Linktipps
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