Getreidemilch als Alternative
Es gibt Menschen, die keine Kuhmilch vertragen. Sojamilch galt lange Zeit als der Ersatz. Mittlerweile haben Getreide-Getränke den Markt erobert. Neben der Reismilch ist außerdem für den Verbraucher, der Hafer-, Dinkel- oder Mais-Drink eine ganz interessante Alternative geworden. Zudem bieten diese Drinks einige gesundheitliche Vorteile gegenüber der tierischen Milch und eine Vielfalt von den Produkten ist in fast allen Supermärkten erhältlich. Studien haben sogar belegen können, dass die Kuhmilch gar nicht so wirksam gegen Osteoporose ist und Inhaltsstoffe enthält, die das Krebsrisiko steigern.
Welche Risiken konnten bei Untersuchungen festgestellt werden?
Über einen Zeitraum von 12 Jahren wurden 75.000 Frauen hinsichtlich des Effektes von der Milch auf ihre Knochen getestet. Ein widerstandsfähigeres Ergebnis der Knochen von den Testpersonen konnte nicht festgestellt werden. Im Gegenteil, es wurde letztendlich ein höheres Bruchrisiko notiert. Grundsätzlich kommt es im Körper auf die Kalziumbilanz an. In einfachen Worten erklärt ist es wichtig, wie viel Kalzium über den Körper wieder ausgeschieden wird. Mit dem Konsum von tierischen Lebensmitteln steigt folglich die Ausscheidung des Kalziums. Das hängt mit den schwefelhaltigen Aminosäuren zusammen.
Diese kommen hauptsächlich in tierischen Proteinen. Obendrein befindet sich in den Milchprodukten, in der Milch selbst, im Fleisch und Fisch eine große Anzahl an Phosphat. Damit wird eine zusätzliche Säurebelastung im Körper ausgelöst. Wer also angereicherte Pflanzenmilch verwendet, der trägt zu einem günstigen Kalziumhaushalt bei. Ganz nebenbei weisen diese Milchersatzgetränke Vitamin B12 und Vitamin D vor, welches die Aufnahme von Kalzium fördert.
Getreide als Grundnahrungsmittel
Schon seit Urzeiten gilt das Getreide bei vielen Völkern als Grundnahrungsmittel. Selbst Getränke wurden schon lange aus Getreide hergestellt und das auf der ganzen Welt. Im Mittelalter gab es bereits in Europa die Mandelmilch. Dabei wurde keine Mischung aus der Kuhmilch kreiert, sondern es war eine milchähnliche Substanz. Die Reismilch war das erste Getreide-Getränk und stammte ursprünglich aus dem asiatischen Raum. In einem Getreidedrink sind natürlicher Zucker wie Maltose oder Dextrine aus den Kohlenhydraten des Getreides enthalten sowie Eiweiß, Mineralstoffe, Vitamine und etwas Fett. Der Zusatz vom Fett entsteht durch eine milchige Emulsion. Zudem ist ein hoher Wassergehalt vorhanden. In der EU dürfen diese Getränke aus rechtlichen Gründen nur Getreidedrinks heißen.
Wie wird Getreidemilch hergestellt?
Als erstes wird Vollkorngetreide zur Herstellung benötigt. Entweder Naturreis oder beispielsweise Hafer. Das vorhandene Getreide wird gemahlen und mit viel Wasser versetzt. Anschließend wird es gekocht. Die sich daraus ergebende Mischung ähnelt einem flüssigen Brei. Später werden Enzyme zugesetzt. Dabei handelt es sich um Amylase. Diese sorgen für den Abbau der Stärke und des Zuckers. Ist dieser Vorgang abgeschlossen, dann wird die Lösung gefiltert.
Wasserunlösliche Bestandteile sowie Ballaststoffe bleiben letztendlich vom Filtern übrig. Entweder werden diese weiter verfüttert oder sie werden bei anderen Produkten zur Verarbeitung eingesetzt. Die entstandene Flüssigkeit ist bis zu diesem Stand noch ziemlich klar. Deshalb wird nun Öl hinzugegeben. Daraus entsteht eine so genannte milchige Wasser-Öl-Emulsion. Jetzt wird als nächster Schritt der Getreidedrink entweder homogenisiert oder es wird ein Emulgator hinzugefügt. Bei einigen Getreidedrinks werden außerdem Gewürze, wie beispielsweise Vanille zugegeben.
Welche Qualität haben Getreidedrinks?
Fast alle dieser Getränke werden in Bio-Qualität hergestellt. Zudem werden sie ökologisch angebaut. Außerdem dürfen Bio-Lebensmittel keine genetisch veränderten Lebensmittel enthalten. Dieser Punkt trifft ebenso auf die Enzyme zu. Des Weiteren müssen spezielle Verarbeitungsvorschriften eingehalten werden. Isolierte Zusätze sind ebenfalls Tabu. Bei einigen Produkten wird Kalzium hinzugefügt. Dies stammt allerdings von einer Alge. Infolge dieser Vorschriften dürfen Gewürze auch nicht durch Aromen ersetzt werden.
Wenig Fett im Spiel
Der niedrigste Fettgehalt befindet sich im Reis. In diesem Getreidekorn sind nur 2,50 % Fett enthalten. Der höchste Anteil befindet sich im Hafer mit 7,1 %. Ein Getreidedrink besteht zum größten Teil aus Wasser. Deshalb befindet nur wenig Fett in der Flüssigkeit. Natürlich muss der Hersteller für die milchähnliche Emulsion eine geringe Menge an Pflanzenöl hinzufügen. Das ist aus geschmacklichen Gründen einfach erforderlich. Dafür wird entweder Sonnenblumenöl, Raps oder Färberdistel verwendet.
Nicht nur im Reformhaus erhältlich
Auf dem Markt hat sich in diesem Bereich viel getan. Seit den 1990ziger Jahren haben sich die Sojamilch und Co. weiterentwickelt. Des Weiteren können diese Produkte in nahezu allen Supermärkten und Discountern gekauft werden. Ebenso konnte ein Zuwachs bei der Sortimentspalette festgestellt werden. Neben den Getreidedrinks haben sich Lebensmittel wie Butter, Quark, Käse oder Joghurt in den Regalen dazugesellt. Preislich liegen diese Artikel etwas höher, als die tierischen Milchprodukte. Betrachtet man den Faktor Umwelt und Gesundheit, dann handelt es sich hier um eine ganz legitime Ausgabe.