Fastenkuren
Meist in der Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern, oder aber auch im Herbst, beginnen viele Menschen eine Fastenkur, die zur Entschlackung des Körpers oder auch zur seelischen Reinigung dienen soll. Warum jemand eine Fastenkur beginnt, kann viele Gründe haben, aber wer es einmal getan hat und spürt, wie gut so eine Kur tut, macht es normalerweise wieder.
Warum eine Fastenkur?
Während einer Fastenkur oder auch Entschlackungskur oder Heilfasten genannt, passieren viele Dinge im Körper. Sie dient dazu, den Körper von Giftstoffen zu befreien (entschlacken), sie kann Symptome mancher Krankheiten oder auch Allergien abschwächen, sie kurbelt das Immunsystem an und regeneriert nicht nur Körper sondern auch den Geist. Für viele ist das Heilfasten vor allem ein seelischer Ausgleich, um wieder zu sich selbst zu finden. Da man sich nach solch einer Kur frischer, lebendiger und gut gelaunt fühlt, starten manche Menschen eine Fastenkur ganz bewusst vor einer Umstellung der Ernährungs- oder Lebensumstände.
Gründe für eine Fastenkur
Der Hauptgrund, eine Fastenkur durchzuführen, liegt am gesundheitlichen Aspekt und den positiven Folgen für die körperliche und seelische Gesundheit.
Während einer Fastenkur werden unsere Ausscheidungsorgane gereinigt, das heißt Darm, Nieren, Leber und auch die Haut werden von innen durchspült und danach regeneriert. Für manche gehört eine Fastenkur sogar schon in den Wellness-Bereich, da sie sich der positiven Auswirkungen bewusst sind, die so eine Kur bringt. Während des Fastens hat man Zeit für die Besinnung auf den Körper und sich selbst, dies gleicht einem Blick in das Innere, auf seelische Sicht bezogen. Nicht umsonst ist das Fasten ein wichtiger Bestandteil in vielen Religionen, meist wird vor einem wichtigen Feiertag gefastet. Der positive Gesundheitseffekt spielt wohl die größte Rolle bei all den Gründen, warum Menschen fasten. Vor allem Menschen, die übergewichtig sind, können beim Fasten schnell und kontrolliert abnehmen und reduzieren damit ihre erhöhten Blutfett-, Harnsäure-, Blutdruck- und Blutzuckerwerte.
In unserer zivilisierten Welt leiden viele Menschen an Stoffwechselkrankheiten, Herz-Kreislauf-Problemen und Verstopfung sowie all den Symptomen, die durch Übergewicht ausgelöst werden. Eine Fastenkur kann helfen, den Körper von den giftigen Stoffen zu befreien, die sich im Laufe der Zeit ansammeln. Dadurch wird das Immunsystem gekräftigt und meist beginnt durch solche eine Kur auch ein Umdenken, was die Ernährungs- und Lebensgewohnheiten angeht.
Linderung von Rheuma durch eine Fastenkur
Eine der Faktoren, die bei Rheumakranken zu Entzündungen führt, ist laut Ärzten die Arachidonsäure, die in tierischen Fetten enthalten ist und durch die Nahrung zugeführt wird. Bei einer Fastenkur werden Fette aus Blut und Körper ausgeschwemmt. Bei Patienten, die an einer rheumatischen Erkrankung leiden, werden die Beschwerden und Schmerzen dadurch gelindert, dass während dieser Zeit diese tierischen Fette nicht mehr zugeführt werden und die entzündlichen Stellen sich beruhigen können. Durch die Evolution ist unser Körper darauf programmiert, Proteine und Fette aus der Nahrung im Körper zu speichern, um sie in Notzeiten zu Verfügung zu haben. Da wir selten in Not durch zu wenig Nahrung kommen, führt das Speichern der Nahrungsvorräte in unserem Körper zu Übergewicht und den damit verbundenen Symptomen.
Eine Fastenkur dient deshalb nicht nur der geistigen Erfahrung sondern hauptsächlich der Reinigung des Körpers von Schlacken- und Giftstoffen.
Wirkung einer Fastenkur auf Geist und Seele
Zu den vielen gesundheitlichen Aspekten einer Fastenkur kommt für viele Menschen aber noch die Erfahrung für Geist und Seele. Dadurch, dass man bewusst Verzicht übt und Nahrungsmittel kontrolliert weglässt, kommt man innerlich zur Ruhe und Besinnung und kann sich in dieser Zeit mit vielen Lebensfragen beschäftigen und Probleme lösen, die aufgeschoben wurden. Durch die Besinnung auf sich selbst sieht man manches klarer und eine Lösung scheint plötzlich einfach zu sein. Nach den anfänglichen Schwierigkeiten in den ersten paar Tagen des Fastens, wird dann das Hormon Serotonin freigesetzt, das für gute Laune zuständig ist. Zudem kommt ein morphinähnlicher Stoff, den der Körper aufgrund des „Notzustandes“ bildet und der hilft, das Hungergefühl zu ertragen. Diese Stoffe helfen die Fastenkur mit guter Laune zu verbringen und bedeuten für den Fastenden eine geistige Erfahrung.
Für das Schönheitsideal zu fasten endet im Jojo-Effekt
Eine Fastenkur dient hauptsächlich der Entschlackung und Entgiftung des Köpers. Dass man dabei auch ein paar Kilo verliert, sollte nicht als Anreiz dienen, dadurch dem Schönheitsideal näher zu kommen. Das Fasten ist für den Körper eine Notsituation, in der er auf seine Fettreserven und Eiweißreserven zurückgreift, um seine Körperfunktionen aufrecht zu erhalten. Wenn nach der Fastenkur die Notsituation vorbei ist und wieder normal Nahrung zugeführt wird, fängt der Körper an, diese für die nächste Notsituation zu speichern, was zum Jojo-Effekt führt.
Wichtig zu wissen
Nicht für jeden Menschen ist eine Fastenkur gleich gut geeignet. Wer Probleme mit Herz und Kreislauf hat sollte eine Fastenkur nicht ohne ärztliche Aufsicht durchführen. Für manche Menschen ist die Belastung, die eine Fastenkur für Körper oder Seele bringt, zu groß und sollte vermieden werden. Wer das erste Mal eine Fastenkur machen will, sollte deshalb vorher mit seinem Hausarzt darüber sprechen.