Tabuthema Blähungen Teil 2
Die Ursachen für Blähungen können aus so vielen unterschiedlichen Gründen entstehen, dass bei diesen Beschwerden die Möglichkeiten sehr individuell betrachtet werden müssen. Blähungen und Völlegefühle können für die folgenden Altersstufen und Erkrankungen auftreten und mehr oder weniger lästig bis schmerzhaft sein.
Blähungen in der Schwangerschaft
Die Hormonumstellung in der Schwangerschaft begünstigt Blähungen und Verstopfung und viele schwangere Frauen haben in dieser Zeit unter diesen Symptomen zu leiden. Durch einen höheren Progesteronspiegel werden die Organe entspannter und als Nebenwirkung ist auch ein entspannter bzw. dann träger Darm zu beobachten. Die Nahrung kann auf diese Weise zwar gut verwertet werden, hat aber zur Folge, dass Blähungen leichter entstehen können. Diese Probleme werden dann noch verstärkt, wenn es enger im Magen-Darm Bereich wird.
Säuglinge und Blähungen
Säuglinge haben oft Blähungen, weil sich die Verdauung noch einrichten muss. Die ersten Lebensmonate sind oft von Blähungen begleitet und werden auch die Dreimonatskoliken genannt. Die Babys schreiben dann sehr viel, weil sie unter der Überblähung des Bausches Schmerzen bekommen. In den meisten Fällen ist das nach ein paar Wochen vorbei und die Schwierigkeiten des Darmes sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen sind überwunden. Man geht davon aus, dass es sich bei diesen Blähungen um eine Unreife des Darmes handelt.
Blähungen aus psychischen Gründen und bei Medikamenten
Medikamente, die eingenommen werden, können heftige Blähungen auslösen. Es gibt bestimmte Wirkstoffe wir die Acarbose oder das Miglitol, die bei einer Blutzuckersenkung verabreicht werden. Diese Medikamente lösen Flatulenz aus. Psychische Faktoren können ebenfalls Blähungen auslösen und sind vor allem bei Angst und Stress ein Problem. Menschen, die Nagst haben essen häufig zu hastig und schlucken zu viel Luft. Dabei kommt zu viel Luft in den Verdauungsstrakt, die sich als Blähungen bemerkbar machen.
Gase im Darm durch Erkrankungen oder Allergien
Wer grundsätzlich immer Blähungen hat, kann mit einer guten Ernährung oder einer richtigen Ernährungsumstellung entgegenwirken. Gase im Darm entstehen vor allem durch Obst, bei einer Fruktoseintoleranz, bei verschiedenen Gemüsesorten und durch Getränke mit Kohlensäure. Auf diese Nahrungsmittel verzichten oder einschränken, kann eine Besserung der Blähungen ermöglichen. Fruchtzucker und Milchzucker verursachen oft Probleme mit dem Darm und sollten dann gemieden werden. Bei der Erkrankung Zöliakie, einer Unverträglichkeit von Gliadin aus dem Klebereiweiß im Weizen und anderen Getreidesorten. Können Blähungen entstehen, die sehr schmerzhaft sind. Die Zöliakie ist eine Allergie und Überempfindlichkeit gegenüber Weizen.
Weiterhin können Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit zu Blähungen führen. Diese Stoffe werden vorwiegend Light Produkten und Diätprodukten zugesetzt. Wer hier regelmäßig Blähungen bekommt, sollte Lebensmittel mit diese Zuckerersatzstoffen meiden.
Weitere Erkrankungen
Auslöser für Blähungen kann aber auch eine generelle Fehlbesiedelung von Bakterien im Darm sein. Dieses Symptom nennt man auch Blindsacksyndrom, weil sich Bakterien des Dickdarmes im Dünndarm ansiedeln und dort nicht die Verwendung haben. Diese Bakterien stören dann die Verdauung und den Fettstoffwechsel mit den Folgen einer Überblähung und Bauchschmerzen. Das Kurzdarmsyndrom ist eine Folge einer Verdauungsstörung im Dünndarm, nachdem dort Stücke bei einer Operation entfernt wurden. Dabei entstehen unterschiedlich viele Darmgase, die sich als starke Blähungen bemerkbar machen. Weiter gibt es bei der Behandlung mit Antibiotika Probleme mit der Verdauung, weil durch das Medikament die vielen Bakterien im Darm vernichtet wurden. Dazu können andere Bakterien überhand nehmen, die zu einer Belastung im Darm werden und die zu Blähungen führen.
Das Krankheitsbild des Reizdarm-Syndroms löst ebenfalls Blähungen aus und ist eine sehr häufige Ursache für Verdauungsprobleme aller Art.
Bei einem Reizdarm wechseln sich Blähungen mit Verstopfung, Durchfall und weiteren Unregelmäßigkeiten ab. Bei dieser Erkrankung ist das Bewegungsmuster des Darmes gestört und so wird auch bei einer normalen Luftansammlung im Darm mit heftigen Schmerzen reagiert.
Was tun bei Blähungen?
Blähungen sind oft lästig und für viele Menschen sehr peinlich. Eine Therapie ist aber meist nicht notwendig, da die Ursachen in unserer Ernährung liegen und ein gewisses Maß an Blähungen auch völlig normal ist. Wer also zunächst einmal nur unter normalen Luftansammlungen leidet, sollte die eigenen Lebensgewohnheiten überprüfen und eine Ernährungsumstellung anstreben. Schlecht verträgliche und schwer verdauliche Speisen können so zum Beispiel vom Essensplan gestrichen werden. Dabei können die Reaktionen des Körpers auf die andere Nahrung gut beobachtet werden. Zu üppige Mahlzeiten und Völlerei sollten bei einer Disposition mit Blähungen ebenfalls vermieden werden. Bewegung an der frischen Luft und moderater Sport können bei Verdauungsproblemen und Blähungen Wunder wirken!
Wer akut etwas bei Blähungen und Völlegefühl tun möchte, kann aber auch mit Fencheltee, Pfefferminztee, Anis und Kümmel Abhilfe schaffen. Diese Nahrungsmittel wirken krampflösend und können dem Darm helfen wieder richtig zu arbeiten. Wer langfristig Probleme hat sollte einen Arzt aufsuchen und sich über mögliche Ursachen aufklären lassen. Die Gründe hierfür können sehr vielseitig sein.
Stress kann die Verdauung beeinflussen und sollte bei Blähungen vermieden werden.