Toxoplasmose während der Schwangerschaft
Eine Übersicht
Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die durch kaum sichtbare Parasiten ausgelöst wird und meist ohne typische Symptome verläuft. Jene Parasiten leben im Inneren von Katzen und werden durch Katzenkot übertragen. Wenn Menschen einmal an Toxoplasmose erkrankten, weisen besitzen sie Antikörper gegen diese. In diesem Fall ist eine Toxoplasmose Teste positiv. Wird bei Schwangeren jedoch Toxoplasmose negativ diagnostiziert, sind folgende Hinweise unbedingt zu beachten.
Wie erfolgt die Ansteckung mit Toxoplasmose?
Eine Infizierung ist auf verschiedenen Wegen möglich. Besonders schwangere Frauen sollten vorsichtig sein, wenn sie rohes, halb gares oder geräuchertes Fleisch verzehren. Zu beachten ist auch, dass sich potenzielle Toxoplasmose Erreger auch auf Küchenutensilien befinden, die für die Zubereitung von oben aufgezählten Lebensmitteln genutzt wurden. Nicht zu unterschätzen ist in diesem Zusammenhang auch der Genuss von ungewaschenem Obst oder Früchten. Toxoplasmose Erreger sind zudem in nicht pasteurisierter Ziegenmilch enthalten. Wird diese zu Käse verarbeitet, besteht ebenso eine erhöhte Infektionsgefahr für Schwangere. Durchschnittlich erkranken 5 von insgesamt 1.000 Schwangeren an Toxoplasmose. Tritt diese Infektionserkrankung während der Schwangerschaft erstmalig auf, können ernsthafte Komplikationen entstehen.
Mögliche Folgen von Toxoplasmose auf ungeborenes Kind
Die meisten Frauen empfinden es als sehr beruhigend, dass ein positiver Toxoplasmose Test während der Schwangerschaft sehr unwahrscheinlich ist. Tritt die Infektion jedoch während der ersten Schwangerschaftswochen auf, kann es zu einer Fehlgeburt kommen. Zu einem späteren Zeitpunkt kann das Ungeborene irreversible Schäden davontragen. Beispielsweise können sich Hirnschäden oder ein sogenannter Hydrocephalus entwickeln. Studien zeigen ebenso, dass Toxoplasmose als Auslöser von Erkrankungen anderer Organe wie Augen oder Ohren sein kann. In der ersten Zeit nach der Geburt sind Folgeschäden aufgrund von Toxoplasmose nicht erkennbar.
Jedoch werden im Verlauf der darauffolgenden Monate beziehungsweise Jahre typische Symptome sichtbar:
- Hörschwierigkeiten
- Augenschädigungen
- Lernschwierigkeiten aufgrund neuronaler Ursachen
Wie zeigt sich Toxoplasmose?
Es ist möglich, dass Frauen diese Infektion nicht bemerken. Gleichzeitig können ein oder mehrere der nachfolgenden Symptome auftreten:
- Erschöpfungszustände
- Muskuläre Schmerzen
- Kopfschmerzen
- Lymphknoten angeschwollen im Hals- und Kopfbereich
- Allgemeine Grippesymptome
Wie genau läuft ein Toxoplasmose Test ab?
Schwangere Frauen, die sich bezüglich einer Toxoplasmose Infektion Sorgen machen, können einen Bluttest durchführen lassen. Hierfür steht der Hausarzt beziehungsweise Gynäkologe zur Verfügung. Mithilfe des Toxoplasmose Tests können Antikörper nachgewiesen werden. Es handelt sich hierbei um bestimmte Eiweiße, die durch den Körper selbst hergestellt werden, um die Erreger zu bekämpfen. Können diese Proteine nicht nachgewiesen werden, ist das Toxoplasmose Testergebnis negativ. Zu beachten ist, dass sich die jeweiligen Antikörper nicht sofort bilden, sondern erst circa zwei bis drei Wochen nach der Infektion mit Toxoplasmose im Blut nachweisbar sind.
Lautet das Testergebnis zu Toxoplasmose negativ, bedeutet dies, dass die jeweilige Frau in Bezug auf diese Erkrankung nicht immun ist. In den meisten Fällen wird diese Untersuchung hier noch einmal durchgeführt. Auf diese Weise kann der Arzt auf Nummer sicher gehen, dass tatsächlich keine Infektion vorlag.
Fällt der ein Bluttest auf Toxoplasmose jedoch positiv aus, kann dies zwei verschiedene Situationen beschreiben. Einerseits ist es möglich, dass die schwangere Frau bereits vor der Schwangerschaft mit Toxoplasmose in Kontakt war und entsprechend immun dagegen ist. Andererseits ist es auch denkbar, dass die Infektion erst im Verlaufe der Schwangerschaft stattfand. In diesem Fall liegt ein erhöhtes Risiko für das Baby vor. Wie lange die tatsächliche Infizierung mit Toxoplasmose Erregern zurückliegt, kann mithilfe eines weiteren Bluttests in Erfahrung gebracht werden.
Bei vorliegenden Verdachtsmomenten ist es zudem möglich, einen direkten Test am Ungeborenen zu veranlassen. Hierbei handelt es sich um die sogenannte Amniozentese, welche auf einer Entnahme von Fruchtwasser beruht. Im Vergleich zu einem tatsächlichen Infektionsrisiko ist diese Untersuchung lediglich mit einem geringen Risiko für den Fötus behaftet.
Alternativ dazu kann das Neugeborene direkt nach der Geburt einem Bluttest unterzogen werden. Wenn zu diesem Zeitpunkt Anzeichen für Toxoplasmose vorliegen, ist eine Behandlung des Säuglings mit Antibiotika möglich.
Behandlung von Toxoplasmose während der Schwangerschaft
Infiziert sich eine schwangere Frau erstmalig mit Toxoplasmose, ist oftmals eine antibiotische Therapie indiziert. Auf diese Weise wird die Ansteckung des Ungeborenen verhindert.
Toxoplasmose negativ: Tipps zur Prävention
- Hände gründlich waschen, wenn es an die Zubereitung und den Verzehr von Nahrungsmitteln geht.
- Nach dem Kochen und Essen Hände, Oberflächen als auch Kochutensilien gründlich reinigen.
- Alle roh verzehrten Obst- und Gemüsesorten gründlich reinigen.
- Fisch und Fleisch nur gar gekocht beziehungsweise gebraten verzehren.
- Fertigmahlzeiten (tiefgefroren oder gekühlt) gründlich erwärmen
- Ausschließlich pasteurisierte Milch und Milchprodukte verzehren
- Arbeitshandschuhe bei Arbeiten mit Erde oder Sand im Haus und Garten tragen
- Kontakt mit Katzenkot kontinuierlich meiden
- Tägliche Reinigung des Katzenklos anderen Personen übertragen
- Sandkasten für Kinder abdecken, sobald er genutzt wurde
- Direkten Kontakt zu anderen Nutztieren (Ziegen, Schafe, Kühe) während der Schwangerschaft meiden. Hierzu zählt auch der Besuch im Streichelzoo oder auf dem Bauernhof.